Seealpsee und Schrecksee: Auf Hüttentour in den Allgäuer Alpen zum Prinz-Luitpold-Haus

Hüttentour Allgäu Prinz Luitpold Haus Schrecksee 2019 Titelbild Quadratisch

Entdecke einsame Pfade und zwei traumhafte Seen auf dieser Hüttentour im Allgäu zum Prinz-Luitpold-Haus. Der Seealpsee lockt mit seiner beeindruckenden Lage inmitten einer blühenden Wiese und großartigem Bergpanorama. Der malerische Schrecksee dagegen bietet unglaubliche Spiegelungen inmitten saftiger Wiesen und schroffer Felsen. Ob gemütlich mit zwei Übernachtungen oder eher sportlich mit einer Übernachtung, diese Tour kannst du nach deinen Wünschen gestalten!

Hüttentour Tag 1: Vom Giebelhaus über das Edmund-Probst-Haus zum Prinz-Luitpold-Haus

Von Oberstdorf geht es für mich heute mit dem Auto bis nach Hinterstein, wo ich noch einen kostenpflichtigen Parkplatz ergattere und gleich für 2 Tage bezahle. Dann aber ab in den Bus, der mich bis zum Ende des Hintersteiner Tales, zum Giebelhaus, bringt.

Meine heutige lange Tour (auch auf zwei Tage aufteilbar!) startet auf 1068m Höhe erst einmal gemütlich auf einem Fahrweg ins Obertal bis zu Untere Wengen-Alpe. Ab hier ist der bequeme Teil des Tages vorbei, der Fahrweg geht in einen schmalen Trampelpfad über und führt mich zunächst über Almwiesen entlang eines Baches. Dann starten die Höhenmeter, in Serpentinen geht es auf zum Teil dicht bewachsenen Pfad bergan und ich frage mich, ob dieser Weg überhaupt noch begangen wird. Die Tage zuvor hatte es viel geregnet und so sind Teile des Weges eine kleine Rutschpartie auf schlammigem Untergrund - durch das zum Teil abschüssige Gelände nicht unbedingt ein Vergnügen!

Dafür ist die Aussicht herrlich und ich genieße es, so einsam unterwegs zu sein. Ab der Oberen Wengen-Alpe auf 1831m Höhe (unbewirtschaftet) wird es kurz einfacher, bevor es noch einmal steil nach oben geht. Von hier oben sieht man nun bereits das Nebelhorn und das Edmund-Probst-Haus.

Kurz überlege ich, ob ich nicht das Nebelhorn auch noch „mitnehme“, aber ich habe heute noch viel vor und die Seilbahn, die dorthin führt mit vielen Menschen, schreckt mich ab. Daher wandere ich auf einem nun gut ausgebauten Weg zum Edmund-Probst-Haus (1.927m) für eine wohlverdiente Mittagspause auf der Terrasse. Wer es eher gemütlich angehen möchte, bucht sich am besten für die erste Nacht hier im Edmund-Probst-Haus ein und teilt die Etappe in zwei.

Mich aber lockt der Panoramaweg zum Laufbacher Eck mit seinen beeindruckenden Ausblicken. Der Seealpsee kommt schon bald in Sicht und hier ist jetzt auch einiges los. Ich kann mich kaum satt sehen an den blühenden Wiesen vor dem wunderschönen Seealpsee inmitten der Berge.

Kurz darauf kommen auch schon die Höfats in Sichtweite, die markanten Berggipfel sind leicht zu erkennen. Der Weg wird nun immer spannender und einsamer mit spektakulären Ausblicken. Ein kurzer, drahtseilversicherter Felsabschnitt und mehrere steile Serpentinen bringen mich zum Laufbacher Eck auf 2.178m Höhe. Hier mache ich noch eine Pause und genieße den Blick zurück zu den Höfats und nach vorne in das Bärgündeletal. Ich versuche die Hütte ausfindig zu machen, irgendwo dort gegenüber von mir muss sie liegen, aber es gelingt mir nicht sie zu entdecken.

Ein schmaler Pfad bringt mich in Serpentinen durch felsige Landschaft steil hinab bis zu einer Weggabelung. Hier könnte ich wieder zurück zum Giebelhaus wandern, aber mich zieht es nun hinüber zum Prinz-Luitpold-Haus. An der Schönberghütte vorbei wandere ich über den Stierbach und nun heißt es noch einmal bergan wandern, die Ausblicke genießen und dann liegt auf einmal nach einer Kehre das Prinz-Luitpold-Haus vor mir. Auf 1846m Höhe thront die Hütte über einem Abhang und bietet einen großartigen Ausblick von der Terrasse.

Ich habe wahnsinniges Glück und bekomme per Zufall einen Platz in einem einsamen Schlaflager – außer mir wird dort keiner übernachten! Aber erstmal heißt es waschen, (sehr gut) essen, Sonnenuntergang genießen und den nächsten Tag planen.

Tag 2: Zum Sonnenaufgang vom Prinz-Luitpold-Haus zum Schrecksee und zurück nach Hinterstein

Der nächste Morgen beginnt für mich in aller Dunkelheit. Zum Glück bin ich alleine im Lager und kann mich in Ruhe anziehen und alles packen. Einen guten Kilometer und 300 Höhenmeter sind es bis zur Bockkarscharte und ich möchte dort zum Sonnenaufgang sein. Den Aufstieg habe ich mir schon gestern von der Hütte aus angeschaut und finde mich so auch im Dunkeln gut zurecht.

Rechtzeitig vor Sonnenaufgang komme ich oben an und genehmige mir erstmal einen Müsliriegel als Frühstück bevor ich die Kamera zücke. Hier oben auf 2.164m Höhe genieße ich dann den glutroten Sonnenaufgang über dem Schwarzwassertal und das Bergglühen hinter mir. Außer mir ist nur eine Mitarbeiterin der Prinz-Luitpold-Hütte aufgestiegen und so werde ich bis zum Schrecksee ganz einsam unterwegs sein.

Der Weg von hier zum Schrecksee ist grandios, ausgesetzt aber auch durch recht neu gebaute Stufen entschärft. Entlang eines Geröllfeldes und unterhalb von schroffen Felswänden führt mich der Jubiläumsweg hoch über dem Schwarzwassertal Richtung Schrecksee. Saftige Wiesen unterbrechen die felsige Landschaft und ein Jauchzer durchfährt mich, als auf einmal eine Horde Gämse über die Almwiese rennt. Solche Momente erlebt man eben nur einsam am frühen Morgen, weshalb sich das zeitige Aufstehen in den Bergen für mich immer lohnt.

Das nächste Highlight des Tages erwartet mich am Schrecksee. So viele Bilder habe ich schon von einem der schönsten Bergseen der Alpen gesehen – und dank strahlend blauem Himmel werde ich nicht enttäuscht! Noch ist niemand außer mir hier oben und ich genieße die Blicke und die Spiegelungen bei einer ausgiebigen Frühstückspause.

Nach und nach kommen nun immer mehr Wanderer vom Tal hinauf und ich entschließe mich abzusteigen. Es gilt nun eine steile Felsstufe hinabzusteigen, bei regem Gegenverkehr. Ich bin froh, den See in aller Frühe für mich alleine gehabt zu haben und achte vorsichtig auf meine Schritte und nutze die vorhandenen Drahtseile. In Serpentinen geht es dann hinab zur verfallenen Taufersalpe.

Der letzte Abschnitt auf Schotterweg zehrt noch einmal an mir unter der brennenden Sonne, aber irgendwann habe ich es geschafft und bin wieder in Hinterstein bei meinem Auto. Jetzt aber ab in meine Pension für eine erfrischende Dusche!

Ratgeber und Tipps zur Hüttentour zum Prinz-Luitpold-Haus

Streckenverlauf Hüttentour in den Allgäuer Alpen

Das schöne bei dieser Hüttentour ist, dass du die Tour individuell zusammenstellen kannst und entweder mit einer oder zwei Übernachtungen planst.

Ich stelle dir hier meine Tour vor, mit Tipps für Alternativen und Verlängerungen:

Tag 1, Abschnitt 1: Giebelhaus – Untere Wengenalpe – Obere Wengenalpe – Edmund-Probst-Haus (ca. 3-4h)

  • 8km, +965hm, -91hm
  • Tour auf Outdooractive anschauen: https://out.ac/IZMSnO
  • Mit dem Bus von Hinterstein zum Giebelhaus: Giebelhausbus, mehrmals täglich. Zum Fahrplan.
  • Von dort zunächst einfacher Fahrtweg bis zur Unteren Wengealpe
  • Dann Wiese und (bei feuchten Bedingungen) zum Teil schlammig-rutschige Serpentinen auf überwucherten Pfaden zur Oberen Wengealpe (unbewirtschaftet).
  • Letzter Abschnitt zum Sattel steil, dann breiter Weg zum Edmund-Probst-Haus
  • Alternative für Hüttentour mit zwei Übernachtungen: Übernachtung im Edmund-Probst-Haus
  • Alternative: Besteigung des Nebelhorns vom Sattel aus (vor Abstieg zum Edmund-Probst-Haus)

Tag 1, Abschnitt 2 (oder optional zweiter Tag): Seealpsee - Laufbacher Eck – Prinz Luitpold Haus (ca. 4-5h).

  • 10,6km, +602hm, -682hm
  • Tour auf Outdooractive anschauen: https://out.ac/IZMGIV
  • Wunderschöner Panoramaweg vom Edmund-Probst-Haus zum Laufbacher Eck mit traumhaften Blicken auf den Seealpsee. Letzter Abschnitt zum Laufbacher Eck z.T. steil und Drahtseilversichert.
  • Sehr schöner Wanderweg mit tollen Ausblicken bis zum Prinz-Luitpold-Haus

Tag 2 (oder 3). Prinz-Luitpold-Haus – Schrecksee - Hinterstein

  • 17,8km, +633hm, -1597hm
  • Tour auf Outdooractive anschauen: https://out.ac/IZMRtB
  • Teilweise ausgesetzte Stellen, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit besonders beim Absteig nach der Bockkarscharte wichtig
  • Der Schrecksee ist recht beliebt, es kann daher auch voll werden, wenn man nicht so früh wie ich dort ist

Ausrüstung für deine Hüttentour am Königssee

Je leichter dein Rucksack, desto größer das Vergnügen auf der Bergtour! Zu viel Gepäck macht mir keine Freude und so versuche ich das Gepäck auf ein Minimum zu reduzieren. Eine ausführliche Packliste für deine Hüttentour in den Allgäuer Alpen findest du auf unserem Blog. Einen kleinen Hüttenknigge ebenfalls.

In Zeiten von Corona, vergesse nicht die aktuelle Lage und Bedingungen für deinen Hüttenaufenthalt zu checken!

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Falls du noch Fragen oder Anregungen zum Thema Hüttentour in den Allgäuer Alpen hast, hinterlasse gerne einen Kommentar!

2 Comments

  1. hey 🙂
    Die Tour klingt richtig gut und ich werde die im August wandern. Und wollte daher mal fragen, wo genau du geparkt hast in Hinterstein. Oft darf man auf Parkplätzen ja nicht über Nacht stehen, was bei einer Mehrtagestour etwas ungünstig ist.
    Liebe Grüße:)

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